Vom Leben und Werdegang eines Reifens

Ein Beitrag mit geballten Wissen rundum das Thema Altreifen und deren Verwertung.

Alle Jahre wieder steht er zweimal an – der Reifenwechsel. Sowohl für den Sommer als auch für den Winter sollten die Reifen am Auto entsprechend gewechselt werden, um den veränderten Straßenverhältnissen und Witterungen trotzen zu können. Ausschlaggebend hierfür ist die Profiltiefe der Reifen. Die Mindestprofiltiefe wurde auf 1,6mm festgelegt und ist gesetzlich vorgeschrieben. Empfohlen werden für Winterreifen jedoch mindestens 4mm. Aber was passiert eigentlich mit den Reifen, die die Anforderungen für den Einsatz im Straßenverkehr nicht mehr erfüllen können und somit ausgemustert werden?

>> Kurzum: aus alten Reifen kann noch eine Menge Gutes entstehen! <<

Reifen kommen nicht in die Jahre und verrotten demnach nicht. Umso wichtiger ist es seine Reifen fachgerecht entsorgen zu lassen! Reifen liefern kostbare Rohstoffe und können bei einer fach- und sachgerechten Verwertung wieder verwendet oder recyclt werden. Aufgrund ihrer Zusammensetzung aus Kautschuk, Füllstoffen wie Ruß/Silica/Kohlenstoff, Stahl, Nylon, Weichmachern (Öle und Harze) und Chemikalien wie Schwefel ist eine sachgerechte Entsorgung unumgänlich.

Die Hauptbestandteile, die beim Recyceln eines Altreifens gewonnen werden können, sind:

  • 67% Gummi (Granulat): Die Kautschukmischungen werden insbesondere für die Runderneuerung von Reifen verwendet. Aber es können auch andere Produkte daraus entstehen.
  • 18% Stahl: Stahl kann gereinigt, wieder eingeschmolzen und dann auf vielfältige Weise weiterverwendet werden.
  • 18% Textil: In einem einzigen Reifen steckt bis zu 1 kg Textilmaterial, welches im Bauwesen zur Qualitätssteigerung für die Herstellung von Stahlbeton eingesetzt wird

 

Während einer Erstsortierung beim Entsorger werden die Reifen kategorisiert:

Nicht wieder verwendbare Reifen werden in dafür vorgesehenen Anlagen zerkleinert, von den metallischen Bestandteilen befreit uund anschließend zu einem Gummigranulat zermahlen. Dieses Granulat ist ein echtes Allround Talent und findet Anwendung in der stofflichen und thermischen Verwertung.

thermisch: Altreifen sind ein idelaes Heizmittel, da sie einen hohen Heizwert (9,0 kWh/kg) besitzen und bei der Verwertung in den dafür vorgesehenen Anlagen keine Schadstoffe freigesetzt werden.
stofflich: Das Granulat findet sich in Dämmstoffen, Gartenschläuchen, Straßen- oder Bodenbeläge, Bahngleisen, Kunstrasen, Materialien für 3D Drucker oder Türdichtungen wieder.

Gute Altreifen können zum Beispiel runderneuert oder exportiert werden. Bei der Rundererneuerung werden meist folgende Schritte vollzogen:

  1. abschälen des geschädigten Profils; Entfernung von der Karkasse
  2. reinigen & schleifen der Oberfläche; diese wird hierbei geglättet
  3. Erstellung eines neuen Profils, das dann auf die Karkasse vulkanisiert wird

Natürlich können Sie Ihre Altreifen bei uns entsorgen. Nähere Infos zur Sammlung & Fraktion finden Sie hier.

Übersicht über das Leben eines Reifens
Übersicht neuer Produkte die aus Reifen entstehen können

Verwertungswege

  1. Karkassen zur Runderneuerung
  2. Zementindustrie
  3. Granulate und Gummimehl
  4. Energetische Verwertung
  5. Export
    – von Runderneuerung
    – zur Wieder- und Weiterverwendung
    – zur energetischen Verwertung

Weiterführende Quellen:

  • https://www.oponeo.de/blog/altreifenentsorgung
  • https://zertifizierte-altreifenentsorger.de/nachhaltige-altreifenentsorgung/altreifenverwertung-in-deutschland/
  • https://www.kfz-informationen.de/reifen-vulkanisieren-wie-geht-das/
  • https://zertifizierte-altreifenentsorger.de/verwertungsmethoden/zahlen-daten-und-fakten/
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